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Wunderwelt zwischen Meer und Bergen

Süd-Cevennen: Natur erleben von Ganges bis zum Mont Aigoual

Ganges liegt genau im Übergangsbereich von Mittelmeerlandschaft und Zentralmassiv, zwischen Weinbergen in lieblicher Hügellandschaft und schroffen Bergen und Schluchten. Darum leben hier mediterrane und montane Tiere und Pflanzen auf dichtem Raum in großer Artenvielfalt miteinander. Der südlichste Teil des Zentralmassivs, das sind die Cevennen. Und die südlichsten Gipfel, der Pic St Loup und der Mont St Baudille, sind gerade einmal 30 km von der Mittelmeerküste entfernt.

Von der Küstenregion bis nach Ganges dehnt sich zwischen sanften Bergrücken die Garrigue, ein an Lichtungen reicher Niederwald, der hauptsächlich aus immergrünen Eichen besteht. Ganges liegt in einem weiten Talkessel am Fuß des Cevennen-Gebirges. Von hier geht es bis auf über 1.500 m empor. Die Wege hinauf führen zunächst durch niederes Gestrüpp und an verfallenden Kalksteinmauern entlang, dann durch Maronenwald.

Mit zunehmender Höhe bestimmen sommergrüne Eichen, dann Fichten und Kiefern das Waldbild. Schließlich folgen urtümliche Buchenwälder und alpin anmutende Hochmatten. Westlich von Ganges geht es auf die Causses, Hochebenen (um die 650 m) mit verbuschten Weiden und steinigen Äckern.

Gorges und Cirques

Zwischen diesen Plateaus, aber auch zwischen den Bergen und Garrigue-Hügeln, hat das Wasser während der vergangenen 2-3 Mio. Jahre Schluchten (Gorges) und Talkessel (Cirques) von atemberaubender Tiefe und Schönheit gegraben, Kalkstein-Skulpturen und kahle Steilwände mit Überhängen modelliert, Platz geschaffen für schattig-kühle und sattgrüne Schluchtwälder. So vielfältig wie die Landschaft ist die Fauna und Flora. Das gilt besonders für Schmetterlinge, Reptilien, Vögel - und für Orchideen.

Diese Wunderwelt ist 2011 von der UNESCO als Welterbe der Menschheit gewürdigt worden. Das Welterbe-Gebiet deckt sich weitgehend mit dem Cevennen-Nationalpark. Östlich und nordöstlich von Ganges erstreckt sich ein mehr als 12.000 Hektar großes europäisches Naturschutzgebiet (FFH-Gebiet). Es wurde vor allem für die sehr seltenen Arten Habichtsadler und Schmutzgeier ausgewiesen.